Weimar am Morgen, Weimar wacht nicht auf. Von oben schläft es immer, es liegt in einem Meer aus Luftstaub, holt Luft und atmet immer gleichmäßig. Das Rauschen kennt Öffnungszeiten so wenig wie Ozeane. Die Farben sind blau, es herrscht nur Luftperspektive, sonst nichts, sich gegenseitig kürzend. Dennoch blinkt es manchmal, es blinkt orangefarben. Die Nase des Studentenwohnheims ist lang, sie ist voller Narben und sticht aus dem Luftstaub einen dicken, bewegten Wirbel heraus. Das ist Weimar am Morgen. Und in Venedig? In Venedig wacht der Taubenwind. So, wie über der Steube.
zutrine - am Dienstag, 28. November 2006, 07:43